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doi:10.22028/D291-43522
Titel: | Der Zusammenhang zwischen Folsäuresupplementation und dem Risiko für angeborene Herzfehler |
VerfasserIn: | Hans, Jonas Manuel |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2024 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
DDC-Sachgruppe: | 570 Biowissenschaften, Biologie 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Angeborene Herzfehler sind die häufigste angeborene Fehlbildung bzw. Anomalie bei Neugeborenen. Sie machen im Verhältnis zu allen angeborenen Fehlbildungen ca. 31,2 % aus und weisen in Europa eine, über die Jahre 2010-2018, durchschnittliche Prävalenz von 79,5 von 10.000 Geburten auf. Die Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von angeborenen Herzfehlern sind multifaktorieller Genese und sind noch nicht vollends erforscht. In der Literatur gibt es Hinweise auf einen risikoreduzierenden Effekt für das Auftreten von angeborenen Herzfehlern bei Kindern, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Folsäuresupplemente eingenommen hat. Aktuell wird schwangeren Frauen eine tägliche Folsäuresupplementation von 400 μg/Tag zur Risikoreduzierung für die Entwicklung eines Neuralrohrdefektes bei dem Kind empfohlen. Zur Überprüfung eines Zusammenhangs wurde in dieser Arbeit ein systematischer Review und eine anschließende Metaanalyse durchgeführt.
Die Literaturrecherche erfolgte mit Hilfe der Online-Suchportale „PubMed“ und „Web of Science“. Der systematische Review ergab 43 Studien für die Hauptanalyse mit insgesamt 34743 Probanden mit angeborenen Herzfehlern und 937425 ohne angeborene Herzfehler.
Die Metaanalyse ergab einen signifikanten, negativen Zusammenhang zwischen einem normalen Folatstatus und dem Auftreten von angeborenen Herzfehlern bei signifikant hoher Heterogenität zwischen den Studien [geschätzte Gesamteffektgröße (95 % Konfidenzintervall) = 0,82 (0,74-0,89); Cochran Q-Test I2= 85,2 %, p = 0,000]. Kinder mit einem angeborenen Herzfehler haben eine 18 % signifikant geringere Wahrscheinlichkeit eine Mutter mit adäquatem Vitaminstatus zu besitzen, im Vergleich zu Kindern ohne einen angeborenen Herzfehler. Dieser Zusammenhang konnte insbesondere für Subgruppen, wie die perikonzeptionale Supplementen-Einnahme, den Herkunftskontinent China und die USA, sowie die häufigsten angeborenen Herzfehler-Formen Ventrikelseptumdefekt, Atriumseptumdefekt und Atrium-Ventrikelseptumdefekt bestätigt werden.
Diese Arbeit beweist jedoch noch keinen kausalen Zusammenhang zwischen Folsäuresupplementation und der Entstehung von angeborenen Herzfehlern. Zukünftige Arbeiten sollten weitere Einflussgrößen genauer untersuchen. Als Ansätze erscheinen hier, die genetischen Faktoren im Folsäurestoffwechsel, die Supplementendosis und Einnahmeperiode sinnvoll.
Zusammenfassend stellt die Erkennung und Behandlung von Folatmangel bei Schwangeren oder Frauen, welche eine Schwangerschaft planen, einen potenziellen Ansatz in der Prävention von angeborenen Herzfehlern dar. Durch weitere Untersuchungen könnte, die Empfehlung zur Folsäuresupplementation im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsprävention eine stärkere Wertigkeit zu gesprochen werden. Congenital heart defects are the most common congenital malformation or anomaly in newborns. They account for approximately 31.2% of all congenital malformations and have an average prevalence of 79.5 per 10,000 births in Europe in 2010-2018. The causes and risk factors for the development of congenital heart defects are multifactorial and not fully understood. There is evidence in the literature that the risk of congenital heart defects in children is reduced if the mother used folic acid supplements during pregnancy. Currently, daily folic acid supplementation of 400 μg/day is recommended for pregnant women to reduce the risk of neural tube defects in the child. In this study, a systematic review followed by a meta-analysis was performed to test for an association. The literature screening was conducted using the online search portals PubMed and Web of Science. The systematic review identified 43 studies for the main analysis with a total of 34743 subjects with congenital heart defects and 937425 subjects without congenital heart defects. The meta-analysis revealed a significant negative association between normal folate status and the occurrence of congenital heart defects with a significantly high heterogeneity between studies [estimated overall effect size (95% confidence interval) = 0.82 (0.74-0.89); Cochran Q-test I2= 85.2%, p = 0.000]. Children with a congenital heart defect are 18% less likely to have a mother with adequate vitamin status compared to children without a congenital heart defect. This association was confirmed in particular for subgroups such as periconceptional supple-ment use, the continents of origin China and the USA, and the most common congenital heart defects: ventricular septal defect, atrial septal defect, and atrial-ventricular septal defect. However, this work does not prove a causal relationship between folic acid supplementation and the development of congenital heart defects. Further investigations should examine other factors in more detail. Genetic factors in folic acid metabolism, supplement dose, and duration of supplementation appear to be useful approaches. In conclusion, the identification and treatment of folate deficiency in pregnant women or women planning to become pregnant is a potential approach to the prevention of congenital heart defects. Further research may increase the value of recommending folate supplementation in the context of public health prevention. |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-435222 hdl:20.500.11880/39023 http://dx.doi.org/10.22028/D291-43522 |
Erstgutachter: | Obeid, Rima |
Tag der mündlichen Prüfung: | 1-Okt-2024 |
Datum des Eintrags: | 25-Nov-2024 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Innere Medizin M - Medizinische Biometrie, Epidemiologie und medizinische Informatik M - Pädiatrie |
Professur: | M - Keiner Professur zugeordnet |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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